Eine kurze Beschreibung von Oka Overs erstem Album “Oka”. Musikalisch ist das "ein Bisschen Punk, ein Bisschen Ska, ein wenig Garage, eine Brise Surf und ein Teelöffel Powerpop.", laut Webseite
Da der Erschaffer dieser Seite sich als Bassist bei dieser Band verdient macht, bat er mich mal reinzuhören und eine kleine Review zu schreiben. Naja, nach 12 Wochen gehen mir langsam die Ausreden aus und so wird das jetzt erledigt. Mein Verhältnis zu Ska ist seit den frühen 80er mit den englischen Größen dieses Genre entstanden und nie abgeflaut, Punk begleitet mich sowieso.
Hier nun endlich die Review zum ersten Album Oka. Mit fünf Titeln erfüllt das Album die formalen Mindestanforderungen eines Album.
Im Alltag tauchen ja immer wieder Herausforderungen auf, die verhindern, dass man sich die notwendige Zeit für ein Album nimmt, heute aber nicht. Also, Kopf aus, Volume hoch, Musik ab und scheiß auf Menschen, die sich davon gestört fühlen könnten.
Danke Dvb
Das erste kurze Lied “Danke Dvb” ist eine humoristische Abrechnung mit der Dresdner Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft (AG). Warum eigentlich Aktiengesellschaft?? Zum Teufel damit!
Textlich gipfelt hier der kraftvolle Ska mit dem pointierten Lösungsvorschlag, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, “schöner” in einer Kneipe am Tresen zu wohnen. Da ich drei- bis viermal im Monat in einer Kneipe einpenne, gefällt mir die Idee abends und nachts die Wege kurz zu halten.
Funfact am Rande: In der Türkei haben viele Bars tatsächlich einen Nebenraum mit Betten, da hier der Wirt für das Wohlergehen seiner Gäste sorgen muss.
Musikalisch kommen bei *DVB alle Instrumente gut zur Geltung und man kann direkt mittanzen, schön. Das kraftvolle Lied ist kurz und deshalb schnell vorbei, leider. Nichtsdestotrotz bin ich jetzt wach und höre als nächstes:
Fluss
Hier fällt sofort die Vielseitigkeit der Lieder auf, der Song ist am Anfang noch ruhig, nimmt dann aber schnell fahrt auf. Das Schlagzeug gefällt mir besonders gut, es setzt die solide und leicht verspielte Basis, wenn man so will das Flussbett, auf dem sich die die anderen Instrumente bewegen, der Gesang setzt die passenden Akzente.
Inhaltlich wird im Lied ein Fluss beschrieben, der aufgesucht wird, wenn [..]das Leben quält[..]. Welche alternativen Interpretationen mir beim hören gekommen sind, das wird hier nicht verraten, um den Lesern nicht Freude am selbst erschließen zu nehmen. Fakt ist, dieses Lied wird wohl auch Leuten gefallen, die eigentlich mit dem Genre Punk und Ska-Punk eher weniger anfangen können.
Sir Frog
Weiter geht es mit der versprochenen Brise Surf im Lied “Sir Frog”, das einzige instrumentale Stück des Albums ist eine Kombination aus Rock und Surf, wie der Namen bereits erahnen lässt. Nachdem die Möwen verstummen, übernehmen die zwei Saxophone die Haupt-Melodie des Stücks gekonnt, Im Zusammenspiel sehr rund und spannend.
Ich frage mich, wie sich dieses Lied live anhört und ob die Musikgruppe mit Vögelchen anreist, um die initialen Meer-Sounds dieses Lieds umsetzen zu können.
Mir macht keiner was vor
Bei nächsten Lied “Mir macht keiner was vor” zeigt sich die Band von Ihrer humorvollen Seite, es skizziert mit seinem Protagonisten jemanden der nicht immer alles konventionell wahrzunehmen scheint, sich davon aber nicht beirren lässt.
Vom Tempo ist dieses vierte Stück schnell und rockig, aber noch locker tanzbar. Eingeleitet wird es von einer verzerrten der Gitarre, Drums und Bass steigen danach ein. Zwischen dem Refrain und dem prefinalen Element gibt es ein schön klingendes Zwischenspiel, bei dem die Musiker zeigen, dass Schlagzeug, Saxophone, Bass und Gitarre gut miteinander harmonieren.
Auf alte Tage
So unbeschwert “Mir macht keiner was vor” ist, so ernsthaft geht es mit dem letzten Lied “Auf alte Tage” weiter. Jeder kennt das: Man hat sich von einer Person getrennt oder auseinandergelebt mit der man “[..]lange den selben Weg[…]” bestritt. Was bleibt ist Enttäuschung, Unverständnis und die Gewissheit, dass die alten Tage nicht wiederkommen werden.
Weiterleitendes
Was aber hoffentlich wiederkommen wird, ist eine weitere Review zu einem nachfolgenden Album dieser vielseitigen und spannenden Truppe, Oka Over.